Planungswerkzeuge
Planungswerkzeuge sind heutzutage Softwarelösungen für die computerunterstütze Planung. Neben der allgemeinen Kabeltrassenplanung und das Kabelmanagement bzw. dem Kabelrouting sind noch andere Planungs- bzw. Verwaltungsaufgaben, die im Vorfeld bzw. im Nachgang der Kabeltrassenplanung stattfinden, vonnöten. Generell kann man jedoch sagen, dass es die bekannte "eierlegende Wollmilchsau" auch bei den Planungstools nicht gibt.
Aus Stromlaufplänen werden Kabellisten:
Die Kabellisten haben die Stromlaufpläne zur Basis und werden aus ihnen abgeleitet. Fortschrittliche Programme erzeugen graphisch die Zeichnungen der Stromlaufpläne und erstellen danach die Kabellisten "auf Knopfdruck" in Tabellenform.
Kabeltrassenplanung
Die eigentlichen Kabeltrassenplanungstools sind gewöhnliche CAD-Zeichenprogramme, mit denen die Kabelwege erstellt, in die Anlagenplanung integriert und die 2D-Zeichnungen erstellt werden können.
Kollisionserkennung-BIM
Für die Kollisionserkennung, die man nach dem Erstellen des 3D-Modells durchführen kann, sind moderne Viewertools auf dem Markt verfügbar, die selbst grosse Modelle mit mehreren Gigabyte händeln können. Stichwort hierbei ist seit neuestem BIM. Alle Gewerke der Anlagen- und Gebäudeplanung werden als 3D-Modell erzeugt und in einem Gesamtmodell zusammengeführt, wo im Vorfeld der Montage Planungskollisionen erkannt und beseitigt werden können.
Kabelroutingtools
Kabelroutingtools sind Tabellenkalkulations- oder Datenbankprogramme, die den zu routenden Kabeln die Kabelwege und Kabellängen zuordnen. Prinzipiell muss man bei den Tools zwischen den notwendigen CAD-Programmen für die Kabelwegsbestimmung und den für das Kabelrouting benötigten Tabellen-/ Datenbankprogramm unterscheiden.
Um ein schnelles und effizientes Routing durchzuführen, benötigt es spezieller Automatismen. Das Wichtigste davon ist das "automatische Routen", welches ähnlich der heutigen Straßenroutenplanern ist.
Da der Markt für das Kabelrouting sehr klein ist, gibt es auch nur ganz wenige, vernünftige Kaufprogramme.
Die sehr guten Programme haben alle ihren Preis- bis zu 30.000€- und benötigen für die Einarbeitung der User Zeit, Geduld und Fachwissen. Hier ist es ratsam, professionelle Hilfe bei den Firmen anzufragen.
Baustellenverwaltungstools
Nachdem die Kabellisten erzeugt wurden, die Zeichnungen erstellt sind, die Kabel geroutet und die Kabelziehkarten erzeugt wurden, gilt es nun, dieses alles auf den Baustellen zu verwalten und ein geregeltes Baustellenmanagement zu erzeugen. Auch hier ist es ratsam, ein Tool bzw. eine Datenbank zu verwenden, in der alle notwendigen Informationen gespeichert und für die Anwender zur Verfügung gestellt werden.
Kabeltrommelverwaltungstool
Was sich eigentlich trivial anhört, hat es finanziell in sich. Bei einem geringen Kabelmeterpreis fallen kurze Restlängen auf den Kabeltrommeln kalkulatorisch nicht auf. Jedoch bei dicken Kupferkabeln oder auch Spezialkabeln mit Preisen von zum Teil mehreren hundert Euro pro laufenden Meter ist jeder gesparter Kabelmeter viel Geld wert.
sonstige Tools
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an Tools, die im täglichen Arbeitsalltag in Gebrauch sind. Ein Beispiel dafür sind Zeichnungsverwaltungstools oder betriebswirtschaftliche Datenbanken.
Hier ragt natürlich SAP als universelle Software heraus, die in den letzten Jahren -nicht immer zur Freude des Ingenieurs- die Firmen erobert hat. Zwar erschlägt das Tool viele Aufgabenstellungen, ist aber sehr spröde in der Handhabung und hat diverse Macken bzw. Unzulänglichkeiten. Zuallererst ist es kein Dokumentenverwaltungssystem; wird jedoch dafür missbraucht. Darüber hinaus ist die Einführung des Systems bisher in vielen Fällen eine einzige Katastrophe gewesen, kostete Unsummen und hat so manche Firma an den Rand des Lieferausfalls und Ruins geführt. IT-Spezialisten, die ja auch ihre Daseinsberechtigung nachweisen müssen, versprechen bei diesem Thema der Geschäftsleitung immer das Blaue vom Himmel, verschweigen oder vertuschen die immensen Belastungen und Risiken dabei gerne. Und wenn etwas nicht funktioniert, ist immer der User schuld-so wird es zumindest nach oben kommuniziert. Das gilt übrigens auch für viele CAD-Tools. Nicht immer taugen die Tools für die tägliche Arbeit, sind aber vielfach unhandlich, kompliziert, schulungs- und IT-betreuungsintensiv und recht teuer. Warum das so sein muss, ist nicht immer nachvollziehbar. Tatsache ist, dass die IT-Abteilungen der Firmen mittlerweile recht groß sind und meistens auch ein Eigenleben haben. Zu kontrollieren sind sie erst recht nicht. Wünsche der User werden oft ignoriert und in vielen Fällen scheint es so zu sein, dass es da Eigeninteressen gibt.